Presse

In Kooperation mit dem Deutschen Medizinstudierenden Sinfonieorchester (DMSO)

Presseartikel 2024

Konzertkritik LVZ 07.10.2024

Bundesärztephilharmonie mit Friedrich Praetorius im Gewandhaus zu Leipzig am 06.10.2024

Presseartikel 2022

Dresdner Neue Nachrichten 26.09.2022

1 Bundesärztephilharmonie im Kulturpalast Dresden 2022

2 Bundesärztephilharmonie und Felix Klieser im Funkhaus des NDR Hannover 2021

Presseartikel 2020

Presseartikel 2019

Hamburger Abendblatt 28.09.2019

Tipp im Concerti-Magazin 9/2019, Regionalteil Hamburg und Norddeutschland

Pressetext 2019

„Ärzte können sich auf dem Gebiet der klassischen Musik besonders gut entspannen.“ Michael Scheele schmunzelt. Was für manch Außenstehenden schwer nachzuvollziehen sein mag, ist für den Geiger und ersten Vorsitzenden der Bundesärztephilharmonie nur konsequent: Sich nach einem harten Arbeitstag in Praxis oder Krankenhaus am Abend noch zum Üben hinzusetzen; am Wochenende zu musizieren – oder sich eben wie nun auch wieder vor dem alljährlichen Benefizkonzert des Orchesters zu einer mehrtägigen Probenphase im Nordkolleg in Rendsburg zu treffen. „Wenn ich dort den ersten Abend in der Probe sitze und die Begeisterung rund um mich spüre, dann entspanne ich“, erzählt der 68-Jährige. „Alle hier brennen für die Musik – und selbst nach sieben Stunden Probe setzen viele das Musizieren am Abend noch in verschiedenen Kammermusikensembles fort.“

Eine Leidenschaft, auf die der ehemalige Chef der Frauenklinik der Asklepios Klinik Nord gehofft hatte, als er 2015 die Bundesärztephilharmonie gründete. Zeit seiner beruflichen Tätigkeit hatte er im Hamburger wie auch im Deutschen Ärzteorchester gespielt – dort allerdings immer wieder festgestellt, dass groß besetzte Werke wie etwa die Sinfonien Mahlers, Bruckners oder Rachmaninows häufig nicht realisierbar waren, da es an der nötigen Zahl Musiker fehlte. Grund genug für den Hamburger, seine schon länger gehegte Idee eines Projekt-Ensembles zu realisieren: Ein basisdemokratisches Kollektiv, dessen je nach Projekt wechselnde Besetzung auf gegenseitigen Empfehlungen fußt und dessen Mitglieder nicht allein bei der Werksauswahl mitentscheiden, sondern auch die Dirigenten für die jeweiligen Probenphasen festlegen – in diesem Herbst wird es nun der Schweizer Dirigent Martin Lukas Meister sein, der bereits als Generalmusikdirektor und Kapellmeister in Darmstadt, Ulm und Kaiserlautern gearbeitet hat. Und wie schon mancher Kollege zuvor überrascht sein wird, auf welch hohem Niveau die Damen und Herren in Weiß hier musizieren: „Die meisten von uns sind ziemlich ehrgeizig und kommen extrem gut vorbereitet zu den Proben“, hat Konzertmeisterin Anna Margarete Kriess beobachtet. „Da muss keiner mehr die Töne suchen, sondern wir können wirklich musikalisch arbeiten.“ Selbst hat die Saarbrücker Anästhesistin und Notfallmedizinerin schon in verschiedenen Orchestern gespielt – und ist doch von der Bundesärztephilharmonie ganz besonders begeistert, nicht zuletzt ob der von Projekt zu Projekt wechselnden Dirigenten: „Das gibt uns immer wieder neue Energie, da schleift sich nichts ein.“

Auf eben diese Energie und Neugier setzt auch Annika Treutler, im September Solistin in Tschaikowsky‘s erstem Klavierkonzert. National wie international erfolgreich freut sich die Pianistin auf die Begegnungen und Proben mit den Medizinern: „Anders als sonst mit Orchestern können wir hier die mehrtägige Probenphase ganz anders gestalten, man lernt sich wie unter Kammermusikern kennen und kann entsprechend flexibler reagieren – und im besten Fall überträgt sich dieser Geist dann bis ins Konzert.“ Als Laienorchester betrachtet die 29-Jährige die Bundesärztephilharmonie dabei keineswegs, hofft vielmehr auf eine neue Perspektive, um das berühmte Konzert von einer anderen Seite zu entdecken. „Als Profimusiker haben wir oft den Tunnelblick – da ist es total schön, sich mit Menschen auszutauschen, die nicht allein den Fokus auf die Musik gerichtet haben.“

Auch wenn letzterer in Proben und Konzert natürlich gefordert ist: Schließlich hat die Bundesärztephilharmonie neben Tschaikowsky mit der zehnten Sinfonie von Schostakowitsch einmal mehr ein Werk ausgewählt, das sonst eher selten auf Konzertprogrammen auftaucht. „Wir müssen in einer Musikstadt wie Hamburg ja nicht mit Brahms‘ Vierter in Konkurrenz zu zig anderen Orchestern treten“, stellt Scheele fest und umreißt damit auch gleich die programmatischen Gedanken – selten gespielte Werke mit dem einen oder anderen Publikumsliebling zu verbinden. Dass gerade solch selten gehörte und gespielte Stücke eine besondere Herausforderung für ein nicht hauptberuflich tätiges Orchester sind, dessen ist sich der Geiger wohl bewusst – und weiß doch zugleich, dass seine Mediziner-Kollegen eben dieser hohe Anspruch auch immer wieder reizt. Immerhin spielen alle schon seit Kindheit oder Jugend ihr Instrument und können hier Anforderungen ihres eigentlichen Berufs wie das Zuhören oder den zwischenmenschlichen Kontakt einmal „in anderer Art und Weise ausleben – das entspannt auch viele“.

Musikalisch ist der Schostakowitsch in diesem Jahr dabei zweifellos eine „Riesen-Herausforderung“, wie Kriess sagt: Man müsse sich mit dem Werk schon intensiv beschäftigen, um die Strukturen zu erkennen – „doch je mehr ich mich damit auseinandersetze, umso mehr erkenne ich Ideen und Melodien und umso schöner wird die Sinfonie.“ Und letztlich sei diese intensive Auseinandersetzung durchaus eine Parallele zum Medizinerberuf: Hier wie da gehe es ums lebenslange Lernen, sei Empathie ebenso wie Emotionalität gefragt – „auch den Arztberuf kann ich ohne Einfühlungsvermögen nicht ausüben“.

Empathie, die sich auch jenseits der Musik zeigt, sind doch die Konzerte der Bundesärztephilharmonie stets Benefizveranstaltungen, deren Einnahmen aus den Eintrittsgeldern einem Hilfsprojekt – in diesem Jahr der Initiative „Kinder helfen Kindern“ des Hamburger Abendblatts – zu Gute kommen. So tragen die 85 musizierenden Mediziner aus ganz Deutschland nicht allein sämtliche Reisen- und Unterkunftskosten selbst, sondern die gestandenen Ärzte unterstützen auch ihre jungen studentischen Orchester-Kollegen finanziell. „Denn diese Mischung aus Alt und Jung finde ich sehr wichtig“, sagt Scheele. „Schließlich geht es in den mehrtägigen Proben vor unserem Auftritt nicht zuletzt um das soziale Miteinander.“ Was 2021 noch ausgeweitet werden soll: Dann ist nämlich neben dem Hamburger Konzert ein zweiter Auftritt in Hannover geplant. Gesucht wird hierfür derzeit noch ein Sponsor, doch der Orchestervorsitzende ist zuversichtlich: Schließlich ist die Leidenschaft dieser Mediziner für die Musik hochgradig ansteckend.

 

Presseartikel2017

Tipp im Cocerti-Magazin 11/2017, Regionalteil Hamburg und Norddeutschland

Weiteres Bildmaterial für die Presse

3 Bundesärztephilharmonie in der Laeiszhalle Hamburg 2017

4 Bundesärztephilharmonie in der Laeiszhalle Hamburg 2016